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Tongariro Nationalpark
Text von Bernd Stehnike


Tongariro Nationalpark, das Herzstück der Nordinsel Neuseelands und eine Welt für sich. Wer durch die anderen Nationalparks gewandert ist, oder auch nur Ausflüge in die verschiedensten Waldgebiete machte, betritt hier eine landschaftlich andere Welt. Geprägt durch Vulkane hat dieses Gebiet eine ganz besondere Anziehungskraft. Zumindest waren die Vulkankegel für mich der größte Anziehungspunkt.

Aufbruchsort in Richtung Tongariro war Wellington. Morgens in aller Frühe fuhr der Bus. Strahlender Sonnenschein und warm. Das mußte doch ein toller Tag werden. Doch je näher wir dem Tongariro kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Schließlich verließen vier dumm drein schauende Figuren im Ort National Park den Bus. Kalt war es und regnen tat es auch noch. Für den richtigen Pfiff sorgte dazu noch der stürmische Wind. Was für ein Start. Wir vier rauften uns zusammen und suchten das einzige Taxi im Ort, fanden es und fuhren Richtung Chateau Tongario, unserem Einstieg in den Nationalpark.

Das dort befindliche Hotel kam aus Kostengründen nicht in Frage und so zogen wir Richtung Campingplatz. Doch irgendwie sah der sehr leer aus. Nach einiger Zeit klärte uns jemand auf. Der ist geschlossen, wird umgebaut. Nach Zelten war uns eh nicht, aber so ein kleines Holzhäuschen das wäre was. Wahrscheinlich sahen wir alle so kläglich aus, daß der Verwalter ein Einsehen hatte. Es gab noch ein einziges Häuschen, das bewohnbar war. Für uns eine Nobelherberge. Es war ja nur für eine Nacht, wir wollten ja schließlich auf den Track gehen. Am nächsten Morgen, es regnete immer noch, dackelten wir vier mehrmals am Tag in Richtung Headquarters um den Wetterbericht abzuholen: Regen. Aber immer die Auskunft, das könnte sich jede Stunde ändern. Nur zu welcher?

So saßen wir da. Die Multidiashow kannten wir schon auswendig. Nun ja, aber Morgen da wird es auf jeden Fall schön. Nächster Tag, Augen auf, ans Fenster und Regen. Ab ins Bett. Gegen Mittag stellten Zwei der Vier eine erhebliche Wetterbesserung fest, einer war ich, sodann Rucksack gepackt und los. Drei Stunden später waren wir wieder am Ausgangspunkt, nur naß. Und wieder eine Nacht im Behelfshäuschen. Der Verwalter meinte schon, wir wollten das Häuschen fest beziehen. Aber man sollte es nicht glauben, der nächste Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein. Sofort ging alles los.

Als Stecke hatten wir uns einen Weg entlang des Mt. Ngauruhoe ausgesucht, Ziel war die Waihohonu Hut. Das Wetter hielt und so gingen wir unseren Weg. Teilweise durch sehr karge Landschaft, teilweise durch kleine Wäldchen. Besonders beeindruckend die vielen kleinen Gewächse, welche sich hier ihren Lebensraum erkämpfen. Am Nachmittag erreichten wir unseren ersten Zwischenstopp und freuten uns über einen herrlichen Sonnenuntergang. Der nächste Tag begann und wir machten uns auf in Richtung Ketetahi Hut. Auf diesem Teilstück mußten die Schuhe zeigen was sie aushalten. Teilweise durch schroffes Lavagestein mit scharfen Kanten ging es bergauf. Ziel war der Red Crater.
Eine Strapaze, aber die Mühsal wurde mit herrlichen Ausblicken belohnt. Ein Farbenspiel das Seinesgleichen sucht. Der Blick ins Zentrum der Erde, so könnte man denken. Für mich war es das Beeindruckendste auf dieser Tour. Am späten Nachmittag erreichten wir die Ketetahi Hut, benannt nach den gleichnamigen Quellen in der Nähe. Diese Quellen sind der eigentliche Reiz. Ein Neuseeländer, kurz vor uns angekommen, zog mit Badehose bekleidet aus der Hütte. Auf unsere Frage wo er denn hinwollte, sage er nur: ins Badezimmer. Wir staunten nur. Die Neugier trieb uns jedoch hinterher, und so fanden wir des Rätsels Lösung. Die Ketetahi Quellen waren heiße Quellen. Und wohl fast jeder mußte hier seine eigene Wanne gebaut haben. Der Ablauf war in mehreren Stufen zu kleinen Bassins aufgestaut, unterschiedlich heiß. Für uns keine Frage, da mußten wir auch hinein, zurück zur Hütte, Badehose an und ab ins Wasser. Das Schöne sind immer die erstaunten Blicke der Neuankömmlinge, wenn sie jemanden mit Badehose in die Wildnis entschwinden sehen. So fand der Tag einen gelungenen, durch ein heißes Bad gekrönten Ausklang. Der nächste Morgen überraschte uns mit einem herrlichen Sonnenaufgang. Für mich begann der Abstieg, hinab in die Zivilisation. Der tagelange Regen zu Beginn war vergessen. In Erinnerung bleibt der Red Crater und das "Badezimmer".




Trotz dieses trockenen Landstriches sucht sich das Wasser seinen Weg an die Oberfläche.

Einen überwältigenden Eindruck hinterläßt der Taranaki Wasserfall

Auf dem Weg zwischen dem "Upper Tama Lake" und dem "Lower Tama Lake".

Bilck auf den "Lower Tama Lake".

Anstieg auf den "Central Crater".

Besonders beeindruckend ist der "Blue Lake".

Erste Eindrücke vom "Red Crater"

Impressionen vom Aufstieg zum Kraterrand.

Zu den Wolken gesellten sich die aus dem Krater aufsteigenden Dampfschwaden.

Bunte Farbtupfer lockern das Landschaftsbild auf.

Lohn der Strapaze ist ein Blick ins Innere der Erde.

Blick über den Kraterrand.

Schwefelablagerungen auf dem Weg zu den "Ketetahi Hot Springs".

Verdientes Bad bei angenehmen 30�C Wassertemperatur am Ende eines langen und anstrengenden Tages.

Sonnenaufgang über dem "Lake Taupo".


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